Gehrmker Hius

 

Das 200 Jahre alte denkmalgeschützte „Gehrmker Hius“, ehemals Hofstätte Nr. 17 der Familie Wellpott, später Röthemeier, wurde ab 2002 vom Heimatverein Gehlenbeck restauriert. Das Heimathaus ist in ursprünglichem Zustand erhalten. 
Es bietet seit 2004 einen Einblick in das bäuerliche Leben in früheren Zeiten und dient zugleich als Begegnungsstätte für die Bevölkerung. Zu besichtigen sind:

* bäuerliche Möbel und Einrichtungen,
* alte landwirtschaftliche Geräte und Werkzeuge, 
* Geräte zum Spinnen und Weben,
* Geräte zum Torfstechen sowie 
* eine vollständig eingerichtete Zigarrenarbeiterstube.

Die Geschichte des Heimathauses (ehemals Wellpott No 17, später Röthemeier)

1646: Hof Wellpott erstmals erwähnt, im 30jähr. Krieg (1618-48) niedergebrannt. Dem Obristen Ernst Hieronymus Klencken eigen, Gut Renkhausen u. Lübbecke

1685: Colon Wellpott als Hölterer erwähnt (Holzaufseher)


1748: Welpott hat 30 Morgen Saatland, 8 Morgen Wiesenland, dazu Weide und Bergteil, Viehbestand: 4 Pferde, 2 Kühe, 3 Rinder, 2 Schweine. 1753: 4 Kühe 5 Rinder
Gehlenbeck hatte zu der Zeit 79 Hausnummern.

1798: Der Hof Wellpott No 17 wurde in der jetzigen Form als Fachwerkbau errichtet.

1823: Ernst Wilhelm Wellpott wird von Bürgermeister Kind als Vorsteher verpflichtet. Wellpott betonte, keine Schulden machen zu wollen.


1828: Hof No 17 durch Franzosenzeit und Schicksalsschläge völlig verschuldet. Gesuch des Wellpott um Erlass der Domänenabgabe. Die Frau war an Schwindsucht gestorben, mehrere Stück Vieh eingegangen, Wellpott hatte 3000 Taler Schulden, besonders bei den Gutsherren.

1867: Wegen der geringen Steuerkraft nur in Steuerklasse III. Freikauf um 1840, Ablösung der Abgaben an die Kirche 1876.

1908: Wilhelm Röthemeier, geb. 1882, aus Südhemmern No 3, heiratet Marie Budde, Gehlenbeck No 63, und zieht in das Haus Budde, Nachbarhaus von Wellpott.

1919: Tochter Marie geboren, die spätere Besitzerin, deren Mutter Marie stirbt 1924.

1927: Röthemeier kauft den benachbarten Wellpottschen Hof und bezieht ihn mit Tochter Marie und deren Tante Wilhelmine Budde sowie dem Großvater. Wellpott zieht von Gehlenbeck weg. Marie Röthemeier war ein kluges Kind, Lehrer rieten zum Besuch der Schule in Lübbecke, der Vater war dagegen: Die Tochter sollte auf dem Hof bleiben.

1966: Wilhelm Röthemeier verstorben, hinterlässt seiner Tochter Marie die Stelle Nr. 17. Marie lebt allein, unter ärmlichen Verhältnissen im Haus, das teilweise verfällt.

1998: Marie Röthemeier stirbt nach einem Schlaganfall. Das denkmalgeschützte Haus erscheint wegen des ursprünglichen Zustands als Heimathaus sehr geeignet. 

29.11.2000 Heimatverein Gehlenbeck gegründet, bei der Suche nach einem geeigneten Heimathaus bemüht er sich um das Haus Wellpott-Röthemeier.

Juli 2001: Der Heimatverein erwirbt das Haus von den Erben. Die Stadt Lübbecke gibt einen Zuschuss von 45.000 DM.

August 2001: Der Fitzebohnenverein stellt 30.000 DM zur Verfügung, der Heimatverein verpflichtet sich im Gegenzug zur Pflege der Exponate des Fitzebohnenvereins.

Januar 2002: Die NRW-Stiftung sagt einen Zuschuss von 150.000 Euro zu.

Juli 2002: Auf Vermittlung des Arbeitsamts Lübbecke werden 5 ABM-Kräfte für die Renovierungsarbeiten verpflichtet.

Juli 2002: Die ABM-Kräfte nehmen die Arbeit am „Gehrmker Hius“ auf, sie erhalten auf diese Weise die Möglichkeit, sich für den ersten Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Daneben wird vieles durch Handwerker des Vereins gemacht.

Juli/August 2002: Arbeiten am Dach, Abdecken der Pfannen, Ausbesserung des Daches, Ergänzung von Sparren, Verschalung mit Unterdach, neue Lattung.

August/September 2002: Überarbeiten des Ständerwerks, der Schwellhölzer, Ausbessern des Außenmauerwerks, Abriss des Anbaus im Westen.

September/Oktober 2002: Maurerarbeiten und Anschlüsse für Sanitäranlagen, Erneuerung des Mauerwerks, Arbeit an den Böden und Putzarbeiten innen und außen.

November 2002: Am 15./16. Dacheindeckung als Abschluss der Dachsanierung unter großer Beteiligung des Dorfes.

November 2002: Putzen des Nordgiebels, Eindecken des Südgiebels.

Juli 2003: Fertigstellung der Sanitäranlagen, Außenanstrich des Fachwerks, Einbau der Fenster, Pflasterarbeiten, vorläufige Raseneinsaat im Außenbereich.

August/September 2003: Fortführung der Sanierung im Innern, Innenanstrich, Arbeit an Schränken und Türen, Herstellung eines neuen Deelentors.

10. Juli 2004: Einweihung des Heimathauses im Rahmen eines Festaktes mit anschließendem Dorffest.

Sommer 2005: Bau eines 2. Zugangs nach oben, auch als Fluchtweg, in Eigenleistung.

Sommer 2005: Herrichten der Zigarrenarbeiter-Stube im südlichen Teil des Dachbodens mit Ausstellungsraum für die Exponate des Fitzebohnenvereins und andere Exponate von Gehlenbecker Zigarrenfabriken und privaten  Zigarrenmachern.

22.10.2005: Einweihung der Zigarrenstube im Rahmen eines Dorffestes.

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